Kaper

1. Botanisch

Aus: O.W. Thomé, Flora von Deutschland Österreich und der Schweiz, Gera 1885, Abb. 265.

Abb. 1 Capparis spinosa.

Der Kapernbusch (Capparis spinosa L.) ist ein dorniger und wildwachsender Strauch, der den Boden, Steinwände, Mauerritzen und Felsen als Standorte bevorzugt. Er trägt große weiße Blüten. Nach dem Bestäuben wird aus dem Fruchtknoten eine fleischige Beere, die mehrere Samen in sich birgt. Wenn die Frucht im Hochsommer zur Vollreife gelangt ist, platzt sie auf und gibt ihre Samen frei. Den in Essig eingelegten Blütenknospen und Früchten wird eine appetitanregende Wirkung nachgesagt.

2. Biblisch

Die Frucht des Kapernbuschs heißt hebräisch אֲבִיּוֹנָה ’ǎvijjônāh (→ Septuaginta: κάππαρις capparis; → Vulgata: capparis). Sie ist im Alten Testament nur einmal erwähnt. In Pred 12,5 heißt es: „Die Frucht der Kaper bricht auf“. Dieser Vorgang soll die sommerliche Reife der Natur, die Teil des immerwährenden, „ewigen“ Jahreszyklus ist, veranschaulichen und steht in Gegensatz zum Menschen, der in „sein ewiges Haus“ eingeht (vgl. Schwienhorst-Schönberger 2004, 533f).

Literaturverzeichnis

Literatur-Recherche Index Theologicus

Literatur-Recherche Biblische Bibliographie Lausanne

1. Lexikonartikel

  • Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979
  • Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001

2. Weitere Literatur

  • Dalman, G., Arbeit und Sitte in Palästina, Bd. I, Gütersloh 1928, 540f
  • Hepper, F.N., Pflanzenwelt der Bibel. Eine illustrierte Enzyklopädie, Stuttgart 1992, 50
  • Löw, I., Flora der Juden, Bd. I, Nachdruck: Darmstadt 1967, 322-331
  • Moldenke, H.N. und A.L., Plants of the Bible, New York 1952, 65f
  • Neumann-Gorsolke, U. / Riede, P. (Hg.), Das Kleid der Erde. Pflanzen in der Lebenswelt des alten Israel, Stuttgart 2002
  • Schwienhorst-Schönberger, L., Kohelet (HThKAT), Freiburg 2004
  • Zohary, M., Pflanzen der Bibel. Vollständige Enzyklopädie, Stuttgart 2. Aufl. 1986, 98

Abbildungsverzeichnis

  • Abb. 1 Capparis spinosa. Aus: O.W. Thomé, Flora von Deutschland Österreich und der Schweiz, Gera 1885, Abb. 265.

PDF-Archive

All version of this article as PDF download since October 2018:

VG Wort Zählmarke