1. Korinther 16,14 | Jahreslosung 2024
Einführung in den 1. Korintherbrief
1 Kor ist, verglichen mit den anderen paulinischen Briefen (ausgenommen Röm) und insbesondere auch im Vergleich mit antiken Privatbriefen, ungewöhnlich umfangreich. Die paulinische Verfasserschaft wird im Allgemeinen nicht in Frage gestellt, die neuere Exegese kommt ganz überwiegend zu dem Ergebnis, dass 1 Kor
1. Verfasser
Über Denken und Wirken des Paulus, die uns historisch am besten bekannte Gestalt des frühen Urchristentums, informieren die sieben allgemein als authentisch angesehenen neutestamentlichen Briefe. Eine wichtige Quelle für die paulinische Biographie ist darüber hinaus die Apostelgeschichte
2. Adressaten
Aus der Provinz Asia kommend war Paulus in Philippi und Thessaloniki
3. Entstehungsort
1 Kor wurde in Ephesus
Der Aufruhr des Demetrius
Der Aufruhr des Demetrius
4. Wichtige Themen und Argumentationsgang des 1 Kor
Paulus kritisiert im Eingangsteil des 1 Kor die Existenz innergemeindlicher „Parteien“; dabei richtet er den Brief immer an die ganze Gemeinde, wobei er schon in der Adresse (1,2) die Adressaten auf ihren „ökumenischen“ Kontext verweist (vgl. 4,17; 7,17; 11,16; 14,33). Die Konflikte in Korinth
1 Kor ist durchgängig bestimmt durch die Reaktionen auf die akute Lage in Korinth; kein anderer Paulusbrief informiert (uns) so detailliert über die bei den Adressaten bestehende Situation. Paulus hatte durch „die (Leute) der Chloe“ (1,11; leider erfahren wir nichts Näheres über sie) wie auch durch Stephanas und dessen Begleiter (16,17f.) sowie durch mündliche Nachrichten (5,1) und durch den in 7,1 erwähnten korinthischen Brief von den Problemen in Korinth erfahren und sah sich zu einer umfassenden Reaktion herausgefordert, wobei der Brief einen persönlichen Besuch vorläufig ersetzen soll (16,5–9; vgl. 11,34).
Aus 1,12 geht hervor, dass es Gruppen („Parteien“) gab, die sich an bestimmten Führern orientierten (1,12); Ursache könnte ein ausgeprägtes Interesse an „Weisheit“ gewesen sein, die Suche nach spekulativer religiöser Erkenntnis (1,17; 1,18ff.). Welche Vorstellungen die einzelnen Gruppen vertraten, ist für uns nicht erkennbar; Paulus geht nicht auf Einzelheiten ein, sondern lehnt die Existenz von Parteien ab. Er wertet die soziale Zusammensetzung der Gemeinde als Indiz dafür, dass Gott den Maßstäben menschlicher Weisheit widerspricht (1,18-31) Möglicherweise gab es in Korinth einen religiösen Enthusiasmus (vgl. 4,8), der sich in Schlagworten wie „Alles ist erlaubt“ oder „Wir alle haben Erkenntnis“ niederschlug (vgl. 6,12; 8,1; 10,23). Paulus betont dagegen die Theologie des Kreuzes: Die Existenz der Christusgläubigen ist dadurch bestimmt, dass ihr Herr sich am Kreuz, d.h. in Niedrigkeit, und nicht in Glorie offenbart hat.
In 5,1–7,40
In Kap. 8-11
Da es offenbar Tendenzen gab, die üblichen Konventionen im Verhältnis von Männern und Frauen zu verwischen, fordert Paulus, Frauen sollten die übliche Haartracht tragen, wenn sie im Gottesdienst predigen und beten (11,2-16; das dazu im Widerspruch stehende rigorose „Sprechverbot“ in 14,34.35 ist sehr wahrscheinlich eine später eingefügte Interpolation). Zur Mahlfeier erfuhr Paulus von Verhaltensweisen, die es aus seiner Sicht „unmöglich“ machten, das „Herrenmahl“ zu feiern, da jeder „sein eigenes Mahl“ vorwegnimmt (11,17-34). Da aber in diesem Mahl der Tod des Herrn verkündigt wird „bis er kommt“, ist ein individualistischer Missbrauch der Mahlfeier verwerflich.
Das Pneumatikertum ist in Korinth stark entwickelt (1 Ko
Zungenrede und prophetische Rede
Von der Auferstehung
Kapitel 15,1-58
Das Zeugnis von der Auferweckung Christi
Gegen die Leugnung der Auferstehung der Toten
Christus ist auferweckt
Leben aus der Auferstehung
Der neue Leib bei der Auferstehung
Die Verwandlung der Gläubigen und der Sieg über den Tod
Vom Leben nach der Berufung
Reisepläne
Ein Ausschluss aus der Gemeinde
Von der Ehe
Das Wort vom Kreuz als Weisheit und Kraft Gottes
Das Wort vom Kreuz als Weisheit und Kraft Gottes
Der Leib als Tempel des Heiligen Geistes
Vom Essen des Götzenopferfleisches
Rücksicht auf das Gewissen
Ein Ausschluss aus der Gemeinde
Rechtssachen unter Christen
Der Leib als Tempel des Heiligen Geistes
Von der Ehe
Von der Ehe
Vom Leben nach der Berufung
Von den Witwen
Vom Essen des Götzenopferfleisches
Die Unvereinbarkeit von Abendmahl und Götzendienst
Frauen und Männer im Gottesdienst
Vom Abendmahl des Herrn
Das Hohelied der Liebe
Gegen die Leugnung der Auferstehung der Toten
Leben aus der Auferstehung
Das Zeugnis von der Auferweckung Christi
Christus ist auferweckt
Der neue Leib bei der Auferstehung
Der neue Leib bei der Auferstehung
Die Verwandlung der Gläubigen und der Sieg über den Tod
Geldsammlung für die Gemeinde in Jerusalem
Reisepläne
Ermahnungen und Grüße
5. Besonderheiten
Der Argumentationsgang des Paulus im 1 Kor lässt eine innere Kohärenz erkennen: Es gibt eine christologische, kreuzestheologische Grundlage für die Aussagen zu den unterschiedlichen Themen. Schwer zu beantworten ist die Frage nach dem religiösen bzw. philosophischen Hintergrund der korinthischen Parteienbildung; die Annahme, hier zeige sich eine frühe Form christlicher „Gnosis“, wird im Allgemeinen verneint, aber „weisheitliche“ Tendenzen sind deutlich erkennbar (1,18-31; 2,1-16). Kontrovers diskutiert wird die Frage, welche Vorstellung hinter der in Korinth ausgesprochenen Ablehnung der Hoffnung auf die Auferstehung der Toten (1 Kor 15,12) steht: Möglich ist, dass die Erwartung der Auferstehung als „unvernünftig“ angesehen wird; die in 15,12 zitierte Aussage könnte aber im Gegenteil auch „enthusiastisch“ gemeint gewesen sein in dem Sinne, die Glaubenden seien „bereits auferstanden“ (vgl. 2 Tim 2,18).
Das Wort vom Kreuz als Weisheit und Kraft Gottes
Von der Weisheit Gottes
Gegen die Leugnung der Auferstehung der Toten
Literatur:
- Hans Conzelmann, Der erste Brief an die Korinther (KEK V), Göttingen 21981.
- Eva Ebel, Die Attraktivität früher christlicher Gemeinden. Die Gemeinde von Korinth im Spiegel griechisch-römíscher Vereine (WUNT II/178), Tübingen 2004.
- Andreas Lindemann, Der Erste Korintherbrief (HNT 9/I), Tübingen 2000.
- Margaret M. Mitchell, Art. Korintherbriefe, RGG4 Band 4, Tübingen 2001, Sp. 1688–1694.
- Dieter Zeller, Der erste Brief an die Korinther (KEK V), Göttingen 2009.
A) Exegese kompakt: 1 Kor 16,14
Übersetzung
Alles bei Euch soll in der Liebe geschehen!
1. Fragen und Hilfen zur Übersetzung
πάντα ὑμῶν ist ein „zwangloser brieflicher Ausdruck wie τὰ κατ’ ἐμέ Kol 4,7“ (Weiß, 1 Kor, 385), also: „Alles, was bei Euch geschieht …“ ἐν ἀγάπῃ ist modal zu verstehen, also: „nach dem Maßstab der Liebe“. Die Mahnung γινέσθω ist imperativisch formuliert (3. Pers. Singular, vgl. V. 13).
2. Kontext
Nach den in 16,5-12 genannten aktuellen Plänen und vor konkreten Mahnungen und Grüßen (16,15-24) stehen in 16,13 stehen vier imperativisch formulierte Weisungen: „Wachet, steht im Glauben, seid mutig, seid stark!“ (γρηγορεῖτε, στήκετε ἐν τῇ πίστει, ἀνδρίζεσθε, κραταιοῦσθε); Zeller, 1 Kor, 540 meint, dass diese Weisungen „mindestens nach Ansicht der Griechen“ als „typisch männlich“ gelten, und deshalb trete in 16,14 „als alle Dinge regulierendes Prinzip die (weiblich-weiche) Liebe“ hinzu. Deutlich ist tatsächlich, dass V. 14 und V. 13 einander gegenseitig interpretieren. In den beiden abschließenden Weisungen ἀνδρίζεσθε und κραταιοῦσθε könnte eine Anspielung auf Ps 30,25 LXX vorliegen („seid tapfer – und erstarken soll euer Herz“ ἀνδρίζεσθε καὶ κραταιοῦσθω ἡ καρδία ὑμῶν); das ist zwar umstritten, liegt aber nahe.